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Weswegen ändert die Politik nichts an der katastrophalen Personalsituation in der Pflege?

Weswegen dauert es in Deutschland so lange bis sich bürokratisch etwas an dem Personalmangel & der Personalsituation in der Pflege ändert?

Wem bringen in Deutschland weitere 13000, von Hr. Gesundheitsminister Spahn geschaffene, Stellen für Pflegekräfte etwas, dies ist allein die circa geschätzte Zahl der nur in München fehlenden Kräfte in der Pflege.

Hier wird die Hilflosigkeit der Politik klar, die sich seit Jahren abzeichnet, es wird über den buchstäblichen Tropfen auf den heissen Stein gesprochen.

Es zeichnet sich die Problematik der Finanzierung weiterer Stellen ab, keinem ist klar wie dies finanzierbar ist, gerade wenn die Krankenkassen nicht die notwendigen Pauschalleistungen der Pflege gravierend finanziell aufstocken, wodurch in der Einsatzplanung mehr Zeit für den zu versorgenden Patienten geben werden kann.Personalmangel Personalsituation Pflege

Es stellt sich die Frage ob ein ernsthaftes Interesse von Seiten der Politik besteht, an diesem uns überrollenden Problem etwas zu ändern. Kein Wort über die Rolle der Lobbyisten, sprich die Krankenkassen.

Für Menschen die seit Jahrzehnten im Pflegesystem arbeiten, ist eines klar, man merkt immer deutlicher, das alte und pflegebedürftige Menschen einfach nichts wert sind, nur Geld kosten & nie wieder oder selten überhaupt wieder ins System integrierbar sind.

Das fehlende Interesse trifft die Patienten wie einen Schlag ins Gesicht, obwohl diese Jahrzehnte das Krankenkassensystem durch ihre Beitragszahlungen unterstützt haben. Wenn aus Krankheitsgründen Unterstützung nötig wird, ist diese nur minimal, es wird nicht in Prophylaxen investiert, man wartet Zustandsverschlechterungen ab ohne von Seiten der Pflege etwas unternehmen zu können, da die Zusage der Kasse zur Kostenübernahme nicht oder noch nicht gegeben ist. Leistungen die dringend für den Patienten notwendig sind werden nur eingeschränkt oder gar nicht mehr bewilligt.

Der bürokratische Genehmigungsschriftverkehr mit den Kassen ist immens und führt oft gerade einmal dazu, dass für Pflegedienste eine Kostendeckung für eine Leistung gegeben ist, von einem Gewinn kann keine Rede sein. Dieser wäre jedoch wirtschaftlich für das Pflegeunternehmen wichtig, um Patienten bei denen mehr Zeit für die pflegerischen Leistungen notwendig ist als von der Kasse genehmigt, versorgen zu können und dieses Defizit durch einen gewinnbringenden Patienten zu kompensieren oder auszugleichen.

Der Zeitdruck entsteht durch die extrem reduzierten Leistungen und die damit verbundenen Zeitvorgaben für die Einzelleistungen welche die Kassen & Sozialämter genehmigen.

Ältere & auch kranke Menschen haben Redebedarf, sind nicht mehr die schnellsten, benötigen Zuneigung und Trost, dieses ist nicht abzurechnen, sie werden von unter Zeitdruck stehenden Fliessbandarbeitern, den Pflegekräften versorgt. Ich spreche aus jahrelanger eigener Erfahrung.

Wir sprechen von einem System, welches nur auf dem Rücken von gutmütigen Mitarbeitern der Pflegebetriebe aufrecht erhalten wird, ständige Überstunden, bedingt durch Ausfälle von Kollegen, die erschöpft und krank, durch Überlastung ausfallen, Patienten die trotzdem irgendwie, in Doppelschichten der Mitarbeiter versorgt werden müssen.

Dies alles funktioniert nur, da es noch Menschen in der Pflege gibt welche sich aufopfern, durch Mehrarbeit zu schlechten Löhnen arbeiten, Kräfte aus dem Ausland, welche zu Hause noch schlechter verdienen als bei uns, humanitär denkendes, Verantwortung übernehmendes Personal welchem klar ist, in welchem Abhängigkeitsverhältnis die Patienten sind. Jeder in der Pflege arbeitende weiss was es bedeutet nachts angerufen zu werden, mit der Bitte erneut einzuspringen, personalbedingt, sein Privatleben wieder hinten anzustellen, zu improvisieren, eigene Pläne zu verschieben und noch mehr Überstunden aufzubauen.

Es wird den Pflegeberuf sicher nicht attraktiver machen, wenn ein Mindestlohn verbindlich bezahlt werden muss, ein allgemeingültiger Tarifvertrag greifen würde & trotzdem keine zeitliche und finanzielle Anpassung der Leistungen von Kassen- und Sozialamtseite stattfindet, diese müssen in die Verantwortung gezogen werden!

Mehr Geld der Kranken- & Pflegekassen, würde eine zeitliche Entspannung für die Versorgung der Patienten bedeuten.

Der Druck der Pflegeeinrichtungen auf die Mitarbeiter könnte hiermit reduziert werden, in immer kürzerer Zeit mehr Patienten versorgen zu müssen.

Das Gefühl sich adäquat und verantwortungsvoll um einen Patienten, ohne Zeitdruck kümmern zu können, würde einen Attraktivitätsgewinn für diese Berufsgruppe bedeuten, nicht die Aussicht auf einen Euro mehr Lohn oder den Mindestlohn, ein Witz….

Es müssen ernsthafte Perspektiven geschaffen werden die für einen jugendlichen Menschen verständlich und ersichtlich sind, den Beruf der Pflegefachkraft wieder zu erlernen und mit Freude ausüben zu wollen.

Nachfolgend der Link zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 04.06.2019 zur Sendung “Hart aber fair” / Thema Pflege

https://www.sueddeutsche.de/medien/hart-aber-fair-pflege-spahn-giffey-heil-1.4472458


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Ihre Deutsche Pflegeberatung Matheis

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